Folge #26 – Carbon Bombs

avatar
Kjell
avatar
Christophe
Moderation
avatar
Christian
Redaktion / Studio

Im Gespräch mit Kjell Kühne

Wir nehmen diese Folge Anfang Februar 2023 auf, und es ist wenige Wochen her, dass ein kleines Dorf in Nordrhein-Westfalen weltweit Schlagzeilen machte. Der Energiekonzern RWE ließ die Räumung und den Abriss von Lützerath für den Braunkohletagebau durchsetzen, und benötigte dazu offenbar die Hilfe mehrerer tausend Polizist*innen. Klimaaktivist*innen widersetzten sich, indem sie in Baumhäusern und Tunneln ausharrten. Trotz Kälte und Regen nahmen bis zu 35 000 Menschen an einer Großdemonstration teil. Die Konfrontationen verliefen größtenteils friedlich.

Lützerath hat medial Wellen geschlagen, und setzt die Verantwortlichen unter Rechtfertigungsdruck. Der Tenor: Der ausgehandelte Kompromiss – Lützerath gegen vorgezogenen Kohleausstieg – eigentlich ein Sieg für den Klimaschutz.  Die Protestierenden – Radikale mit Maximalforderungen, denen es sowieso nicht schnell genug gehen kann. Und die Ausweitung von Braunkohletagebau im Jahr 2023 – notwendig für die Sicherheit der Energieversorgung.

Vor diesem Hintergrund haben wir unseren heutigen Gast eingeladen. Kjell Kühne bringt eine neue Perspektive auf diesen Konflikt mit, und einen Begriff, der eher nicht an Sicherheit denken lässt: “Carbon Bombs”. Wir sprechen über die weltweit größten fossilen Energiereserven, ihr Schadenspotential, und Strategien für ihre Entschärfung.

Shownotes

Folge #25 – Kipppunkt Amazonien

avatar
Anja
avatar
Thomas
avatar
Mitch
Moderation
avatar
Gereon
Moderation / Redaktion
avatar
Christian
Studio / Redaktion

Im Gespräch mit Prof. Anja Rammig & Dr. Thomas Fatheuer

Im Jahr 2018 erschien im Magazin Science ein Artikel mit dem Titel Amazon Tipping Point. Die These: Der Amazonasregenwald kann bei einer Abholzung von 20-25% einen Kipppunkt überschreiten. Das Überschreiten dieses Kipppunktes würde dazu führen, dass der Wald sukzessive zurückgeht und durch baumlose Ökosysteme verdrängt wird. Diese Zahlen sind besonders alarmierend, wenn man bedenkt, wie weit die Zerstörung fortgeschritten ist: Die bisherigen Rodungen belaufen sich nämlich auf etwa 17-20%. Amazonien ist in akuter Gefahr. 

Wie kommt es zu diesem Kipppunkt und welche Effekte setzen den Amazonasregenwald unter Druck? Wie erforscht man so etwas? Welche politischen Weichen müssen jetzt gestellt werden, um den Amazonasregendwald zu retten? 

Für ein so komplexes Thema haben wir diesmal gleich zwei Gäste eingeladen:  Anja Rammig ist Professorin für Land Surface-Atmosphere Interactions an der TU München. Thomas Fatheuer ist Soziologe und Brasilien-Experte, der unter anderem lange das Büro der Heinrich-Böll-Stiftung in Rio de Janeiro leitete.

Shownotes

  • theamazonwewant.org – ein Gremium aus über 240 Wissenschaftlern, die auf der COP26 den 2021 Amazon Assessment Report veröffentlichten, der als „Enzyklopädie“ des Amazonasgebiets bezeichnet wurde.
  • Outro: Marlui Miranda produzierte mit Aufnahmen 1993-1995 die erste Kartierung der indigenen Musik Brasiliens

Folge #24 – Der Wald der Zukunft

avatar
Friedrich
avatar
Christophe
Moderation / Redaktion
avatar
Christian
Studio

Im Gespräch mit Dr. Friedrich Bohn

Alle Jahre wieder treffen auf der Conference of Parties (COP) Delegationen aus den Unterzeichnerstaaten der UN-Klimarahmenkonvention aufeinander – diesen November schon zum 27. Mal, und zwar in Sharm El Sheikh, Ägypten. Dr. Friedrich Bohn war vor Ort dabei und berichtet uns aus erster Hand.

Als Wissenschaftler am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung arbeitet Friedrich daran, Ökosysteme im Computer zu modellieren – und dabei insbesondere den Wald. In unserem Gespräch geht es also weiter um die Glasgow Forrest Declaration, den Amazonas, die deutschen Wälder, Rohstoffe aus dem Wald, und die Rolle des Waldes für das Klima – kurz gesagt, den Wald der Zukunft.

Shownotes

Folge #23 – Biodiversität und Sustainable Farming

avatar
Alexandra
avatar
Svenja
avatar
Mitch
avatar
Christian

Im Gespräch mit Prof. Alexandra-Maria Klein

Schon bevor die Krefelder Studie 2017 gezeigt hat, dass die Insektenbiomasse in Deutschland in den letzten knapp 30 Jahren um 75% zurückgegangen ist, wurde in Fachjournalen (bspw. Barnosky et al., 2011, Nature) bereits vor einem globalen Massenaussterben gewarnt. In Deutschland ist die Debatte über Biodiversität häufig eng verknüpft mit dem Thema Landwirtschaft, die durch den Anbau von Monokulturen und die Nutzung von zu viel Giften als ein Haupttreiber des Verlustes an biologischer Vielfalt gilt. Dabei beinhaltet Biodiversität nicht nur die Vielfalt an Arten, sondern auch die genetische Vielfalt und die Diversität von Ökosystemen.

Um das Gegen- bzw. Miteinander von Landwirtschaft und Biodiversität genauer zu beleuchten, reden wir mit Dr. Alexandra-Maria Klein, Professorin für Naturschutz und Landschaftsökologie an der Universität Freiburg. Ihr Hauptforschungsthema ist die Wechselwirkung von Pflanze und Bestäuber mit Fokus auf die Biene. Sie erzählt uns, was Biodiversität in der Landwirtschaft bedeutet, wie wir sie messen und welches die wesentlichen anthropogenen Einflüsse sind.

Shownotes

Folge #22 – Energieautonomie

avatar
Andreas
avatar
Christophe
Moderation
avatar
Gereon
Moderation
avatar
Martin
Redaktion
avatar
Christian
Redaktion / Studio

Im Gespräch mit Prof. Andreas Löschel

16 Tage nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine steht diese Folge im Lichte großer energiepolitischer Unsicherheiten. Die vergangenen Tage haben uns auf erschütternde Weise gezeigt, wie eng die Abhängigkeit vom Import fossiler Energieträger mit sicherheitspolitischen Problemen zusammenhängt. Gegen den “petro-state” Russland und das System Putin, die in weiten Teilen von dem Export von Kohle, Öl und Gas abhängen, könnte ein entsprechendes Embargo eine wirksame Sanktion darstellen. Damit gehen für die Import-Länder jedoch auch bedeutende Fragen über den Weg hin zu einer Energie-Autonomie einher. Darüber, was dies für die kurz- und mittelfristige Zukunft der Energieversorgung bedeutet und welche Rolle erneuerbare Energien dabei einnehmen, sprechen wir heute mit dem Energie-Ökonom und IPCC-Leitautor Prof. Andreas Löschel.

Shownotes

Folge #21 – Solarstrom für alle

avatar
Andrea
avatar
Volker
avatar
Martin
Moderation
avatar
Christophe
Moderation
avatar
Julia
Redaktion
avatar
Christian
Redaktion / Studio
avatar
Gereon
Redaktion

Im Gespräch mit Prof. Andrea Rumler & Prof. Volker Quaschning

Auf dem Weg zu einem vollständig auf regenerativen Quellen basierenden Energiesystem – raus aus dem fossilen Zeitalter – spielen Wind- und Solarkraft eine maßgebliche Rolle. Mit zunehmendem Anteil der Erneuerbaren am Energieaufkommen findet jedoch auch eine Verlagerung von zentralen Kraftwerken hinzu dezentralen Anlagen, wie insbesondere der Solarkraft auf den Dächern statt. Damit verbunden ist auch die immer stärker werdende Beteiligung bzw. Einbeziehung von Unternehmen, Kommunen, aber auch der einzelnen Bürger:innen. Auf dieser Ebene stellt die hauseigene Erzeugung von Solarstrom für Mietsgebäude eine besondere, gerade für Städte aber auch eine besonders wichtige Möglichkeit als Beitrag zur Energiewende dar.

Diese Möglichkeit kann durch das 2017 in Deutschland eingeführte Konzept “Mieterstrom” unterstützt werden und sowohl für die Vermieter:innen- als auch die Mieter:innenseite Vorteile mit sich bringen. Mit der Frage, warum Mieterstrom bislang jedoch weit unter seinem Potenzial bleibt und wie man dies durch gezielte Anreize und Maßnahmen ändern könnte, beschäftigen sich die heutigen Gäste, Prof. Andrea Rumler und Prof. Volker Quaschning, mit ihren Forschungsgruppen in einem gemeinsamen Forschungsprojekt: MieterstromPlus. Im Lichte ebendieser Frage, wie die Solarkraft zu den Menschen kommen kann, steht das heutige Gespräch.

Shownotes

Folge #20 – Scientist Reacts to COP26

avatar
Niklas
Gast
avatar
Nils
Moderation
avatar
Mitch
Moderation
avatar
Gereon
Redaktion
avatar
Christian
Studio

Im Gespräch mit Prof. Niklas Höhne

Die 26. UN-Klimakonferenz COP26 fand vom 31. Oktober bis zum 12. November im schottischen Glasgow statt. Greta Thunberg nannte die Konferenz vor Ort ein “Global North greenwash festival” und manche Beobachter stellten in Frage, ob selbst die Delegierten der Konferenz noch an das 1,5 Grad Ziel glauben. Doch bei allem ‘blah, blah, blah’ wurden auch Ergebnisse erzielt – wir habe uns gefragt, ob man den Erfolg einer Klimakonferenz überhaupt klar beurteilen kann und mit jemandem gesprochen, der schon oft dabei gewesen ist, Prof. Niklas Höhne vom NewClimate Institute.

Als Professor für Mitigation of Greenhouse Gas Emissions, ehemaliger UNFCCC-Mitarbeiter und IPCC-Autor, analysiert Niklas mit seinem Projekt Climate Action Tracker ob die Zusagen der Länder ausreichen, um gefährlichen Klimawandel zu verhindern.

Wir konnten mit Niklas über seine Bilanz der COP26 sprechen, die zugleich nüchtern aber auch hoffnungsvoll ausfällt. Darüber hinaus gibt er auch Einblicke dazu, wie man eigentlich dazu kommt, an einer Conference of Parties teilzunehmen, wie dort diskutiert wird und welche Herausforderungen sich im Austausch zwischen Wissenschaftler:innen und Politiker:innen stellen. Eine UN Klimakonferenz ist nicht einfach nach 2 Wochen vorbei, sondern die Arbeit der Aktivisten und Wissenschaftler geht kontinuierlich weiter, was uns Niklas in seiner Einschätzung zu den Klimaschutzplänen der neuen Regierung verdeutlichte.

Shownotes

Folge #19 – Nachhaltige Architektur

avatar
Dirk
Gast
avatar
Leonie (A4F Kassel)
Moderation, Redaktion
avatar
Svenja
Moderation, Redaktion
avatar
Eva (A4F Kassel)
Redaktion
avatar
Christian
Studio

Im Gespräch mit Prof. Dirk Hebel

Der Bausektor verursacht in Europa rund 40% der CO2- und Treibhausgase. Grund genug, uns mit den Architects for Future zusammen zu tun und dem Thema Architektur eine Folge unseres Podcasts zu widmen. Wie wir bauen ist nicht nur eine technische Frage sondern auch eine kulturelle. “Wir müssen unsere Bauwerke als Materiallager begreifen” sagt Prof. Dirk Hebel vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) – Gast unserer heutigen Sendung. Neben der Frage nach Rohstoffverbrauch und Kreislaufwirtschaft sprechen wir auch über Stadtplanung, das neue europäische Bauhaus und wie sich Architektur und unser Zusammenleben für eine nachhaltige Zukunft verändern müssen.

Dirk Hebel ist seit 2017  Professor für nachhaltiges Bauen am KIT. Seine Forschung konzentriert sich v.a. auf die Untersuchung von Ressourcenkreisläufen und die Entwicklung alternativer Baumaterialien und Konstruktionsmethoden und hat für Ausstellungen sogar schon mit Luft, Wasser, Bambus und Abfall gebaut. 

Besonders bedanken möchten wir uns bei der Architects for Future Ortsgruppe Kassel für die kompetente Unterstützung bei der Redaktion und Moderation dieser Folge.

Shownotes

Intro: Hans Joachim Schellnhuber – Können wir uns mit Holz aus der Klimakrise bauen? (Bauhaus der Erde)

Folge #18 – Wasserverbrauch im Ernährungssystem

avatar
Tanja
avatar
Ulrike
avatar
Martin
Moderation, Redaktion
avatar
Mitch
Moderation, Redaktion
avatar
Gereon
Redaktion
avatar
Christian
Studio

Im Gespräch mit Dr. Ulrike Eberle und Tanja Dräger de Teran

„Wie Veganer und Vegetarier zur globalen Wasserknappheit beitragen“ titelte die Süddeutsche Zeitung kürzlich unter Berufung auf die Studie „Kulinarischer Kompass“ des WWF zum Wasserverbrauch verschiedener Nahrungsmittel/Ernährungsweisen, die medial hohe Wellen geschlagen hat. Was dahinter steckt und was die Studie tatsächlich besagt, besprechen wir mit den Co-Autorinnen der Studie Dr. Ulrike Eberle und Tanja Dräger de Teran.

In dem Gespräch erfahren wir auch, was blaues, grünes und graues Wasser ist und was es mit dem „Wasserknappheitsfußabdruck“ auf sich hat.

Shownotes

Folge #17 – Zwischen Politik und Wissenschaft

avatar
Ernst
avatar
Svenja
Moderation
avatar
Gereon
Moderation/Redaktion
avatar
Martin
Redaktion
avatar
Christian
Studio

Im Gespräch mit Prof. Ernst Ulrich von Weizsäcker

Der Weg hin zu einer nachhaltigen Welt stellt die Menschheit vor eine fundamentale Aufgabe, deren Lösung das Mitwirken aller Teile der Gesellschaft verlangt. Dies bedeutet die Kooperation verschiedener Handlungsebenen und -felder: von der Wissenschaft über zivilgesellschaftliche Organisationen und zwischenstaatliche Institutionen bis hin zur Politik.
Einer, der sich wie vermutlich kein*e Zweite*r – insbesondere im deutschsprachigen Raum – in diesen Feldern bewegt hat und über Jahrzehnte einen kaum erfassbaren Erfahrungsschatz gesammelt hat, ist der Gast dieser 17. Folge: Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker.
Als Naturwissenschaftler, Gründungsdirektor des weltweit bekannten Wuppertal-Instituts, einstiger Bundestagsabgeordneter und ehemaliger Co-Präsident des “Club of Rome” – um nur Teile seiner vielschichtigen Tätigkeiten zu nennen – bringt Ernst weitreichende Expertise in den Fragen zum Umgang mit Ressourcen, Energie und letztendlich den Lebensgrundlagen der Menschen mit. Wie ihn sein Lebensweg in diese verschiedensten Themenfelder geführt hat und ob/wie die Vereinbarkeit von Wissenschaft und Politik in einer Person funktioniert, erfahrt ihr in dieser Folge!

Shownotes