Folge #34 (Spezial) – Live von der COP 28

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Friedrich
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Christian
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Im Gespräch mit Dr. Friedrich Bohn

Heute ist der offiziell letzte Tag der diesjährigen UN-Weltklimakonferenz, der COP28. Mit einer auffällig erhöhten Präsenz der fossilen Lobby und der Austragung von einem der größten Öl-Profiteure der Welt, den Vereinigten Arabischen Emiraten, steht die Konferenz öffentlich unter einem besonders kritischen Licht.

Wie man trotz der erschwerten Rahmenbedingungen dennoch einen optimistischen Blick auf das Konzept COP und sein Potenzial für ein globales Zusammenwirken entgegen der Klimakrise bewahren kann, verrät uns zugeschaltet aus Dubai eine bereits bekannte Stimme dieses Podcasts, Dr. Friedrich Bohn. Dieses Jahr ist er für Deutschland erneut mit der wissenschaftlichen Delegation angereist, berichtet aus erster Hand über die Neuigkeiten, wie den ersten “Global Stocktake”, sowie die allgemeinen Dynamiken dieser Veranstaltung und gibt uns eine Einschätzung, was zum Ende hin erwartet werden kann.

Folge #33 – Planetary Health Diet

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Melanie
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Im Gespräch mit Prof. Melanie Speck

Wir sprechen mit Melanie Speck, Professorin für Sozioökonomie im Bereich Haushalt und Betrieb an der Hochschule Osnabrück. Gemeinsam vertiefen wir uns in die facettenreiche Welt der Ernährungswende, insbesondere die Bedeutung und Auswirkungen der Außerhausverpflegung.

Während unseres Gesprächs erkunden wir aktuelle soziale Trends und deren Auswirkungen auf unser Ernährungssystem. Wir diskutieren, wie Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern steht und beleuchten die kulturellen Unterschiede in der Außer-Haus-Verpflegung. Ein zentraler Punkt ist die Ineffizienz der Fleischproduktion und ihre gravierenden Umweltauswirkungen. Dabei hinterfragen wir gemeinsam, wie wir eine Balance zwischen Genuss und Nachhaltigkeit finden können. Melanie gibt uns auch einen Einblick in die wissenschaftliche Forschung hinter den Ernährungstrends und betont die Rolle der Ernährungsumgebung bei der Entscheidung für bestimmte Ernährungsweisen.

Shownotes

Mit dieser Episode veröffentlichen wir erstmals ein automatisches Transkript, das im .vtt Format aus dem Podlove Player heruntergeladen werden kann. Solltet ihr das Transkript nutzen würden wir uns über Rückmeldung freuen.

Coverbild Quelle: Pexels / elina sazonova

Folge #32 – Coal Exit

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Pao-Yu
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Im Gespräch mit Prof. Pao-Yu Oei

Deutschland ist Weltmeister im Braunkohlebaggern. In keinem Land der Welt wird mehr von diesem klimaschädlichen Energieträger gefördert und verbrannt als in der Bundesrepublik. Dass das nicht so bleiben kann, ist klar, denn die Bundesregierung hat sich 2015 in Paris dazu verpflichtet, ihren Beitrag dazu zu leisten, dass sich die globale Durchschnittstemperatur nicht um mehr als 1,5°C erhöht. Und durch ihren enormen CO2-Ausstoß trägt die Braunkohleverstromung maßgeblich zu den deutschen Treibhausgasemissionen bei. 

Pao-Yu Oei, Professor für Nachhaltige Energiewende Ökonomie an der Universität Flensburg und Leiter der Forschungsgruppe CoalExit hat sich intensiv mit der Frage beschäftigt, wie eine 1,5°-kompatible Kohleausstiegspolitik aussehen kann. Im Gespräch mit ihm haben wir uns besonders einem der drei verbleibenden deutschen Kohlereviere gewidmet: der Lausitz. Mit ihm haben wir darüber geredet, warum der derzeit politisch geplante Kohleausstieg im Jahr 2038 viel zu spät wäre, warum die ostdeutschen Kraftwerke vermutlich ohnehin schon früher stillstehen werden und wie viel Kohle in der Lausitz noch verbrannt werden darf, damit Deutschland seinen Verpflichtungen aus dem 1,5°-Ziel gerecht wird. Außerdem ging es um den Strukturwandel und die wirtschaftlichen Perspektiven der Lausitz jenseits der Kohle.

Shownotes

Für diese Folge verwenden wir erstmals KI-generierte Kapitelmarken. Falls ihr die Kapitelmarken beim Hören nutzt, schickt uns gerne euer Feedback an kontakt @ s4f-podcast.de.

Folge #31 – Carbon Bubble

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Fabiola
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Niklas
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Im Gespräch mit Prof. Fabiola Schneider


In dieser Folge nehmen wir uns ein Finanzthema vor, und knüpfen direkt an Folge 26 an: Darin ging es um Carbon Bombs, die größten fossilen Energieressourcen, und enorme Mengen „unburnable carbon“, die in der Klimakrise auf keinen Fall noch in die Atmosphäre gelangen dürfen, die andererseits aber erhebliche Teile des Börsenwertes von Unternehmen ausmachen. Mehr als eine Billion Euro droht zu „stranden“ – ein Vielfaches mehr als die Verluste, die die Finanzkrise von 2008 auslösten. Kurz: Es gibt eine Carbon Bubble, und wenn sie platzt muss man nicht einmal ein eigenes Aktienportfolio haben, um betroffen zu sein.

Als Expertin zur Nachhaltigkeit auf dem Finanzmarkt haben wir Fabiola Schneider zu Gast, Assistant Professor in Finance an der Dublin City University (DCU) Business School. Unsere Fragen an Fabiola: Wie können angeblich effiziente Märkte eine solche Bubble erzeugen? Können wir kontrolliert die Luft ablassen? Und pumpen wir mit Subventionen die Blase weiter auf?

Wir freuen uns auch bei diesem Thema eine Co-Produktion auszuprobieren, nämlich mit dem Finance 4Future Podcast, und begrüßen Niklas Krämer als Co-Moderator.

Shownotes

Literatur

Links

Über Finance 4Future

Quellen

Folge #30 – Wärmewende

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Jens
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Mitch
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Christian
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Im Gespräch mit Dr. Jens Clausen & Prof. Pietro Altermatt

Es wird zunehmend klar, dass wir hierzulande ganz besonders bei der Wärmewende – der Dekarbonisierung unserer Heizungs-Infrastruktur – lange geschlafen haben. Gut die Hälfte aller Heizungen in Deutschland wird mit Erdgas betrieben, auf Rang 2 folgt dann die Ölheizung mit etwa einem Viertel. Der politische Handlungsdruck ist also groß. Um die Wärmewende ab 2024 wirklich anzugehen hat das Bundesklimaschutzministerium hat gemeinsam mit dem Bauministerium dafür das Gebäudeenergiegesetz neu verfasst. Doch statt die Bevölkerung für die Wärmewende zu begeistern, streitet die Bundespolitik um die politische Strategie, die richtigen Technologien und letztlich auch um den Klimaschutz insgesamt. 

Wie können wir möglichst viel fossile Energie möglichst schnell zu angemessenen Preisen durch verschiedene Formen der erneuerbaren Wärme ersetzen? In dieser Folge möchten wir mehr Licht in die stark politisierte Debatte bringen und mit einigen Mythen aufräumen.

Dazu haben wir uns zwei Gäste eingeladen, Dr. Jens Clausen (Borderstep Institut) und Prof. Dr. Pietro Altermatt (University of Oxford). Beide sind aktiv bei den Scientists for Future, und sie sind Autoren eines Artikels, der im März 2023 in der Zeitschrift „Nature Communications Earth & Environment“ erschienen ist. Ihre Studie weist nach: Der Ersatz von Gasheizungen durch Wärmepumpen senkt den Gasverbrauch am schnellsten, und er ist ein durch und durch realistischer Weg. Wir sprechen über technische Machbarkeit, Kosten, Hürden, Aufklärung und Irreführung, und die notwendige Unterstützung in der Praxis.

Shownotes

Die Scientists for Future haben acht Policy Papers zur Wärmewende erstellt. Mit Bezug zu diesem Podcast sind drei davon besonders wichtig:

Die anderen fünf Policy Papers findet ihr hier: https://de.scientists4future.org/keypoints-kommunale-waermewende/

Weiterführende Links:


Literatur:

  • Altermatt, P. P., Clausen, J., Brendel, H., Breyer, C., Gerhards, C., Kemfert, C. et al. (2023). Replacing gas boilers with heat pumps is the fastest way to cut German gas consumption.Communications Earth & Environment4, 1–8. Nature Publishing Group. https://doi.org/10.1038/s43247-023-00715-7
  • Clausen, J., Brendel, H., Breyer, C., Ehmler. Hartmut, Gerhards, Christoph, Golla, Stefan et al. (2022). Wärmewende beschleunigen, Gasverbrauch reduzieren. Ein Kurzimpuls. Zenodo. https://doi.org/10.5281/ZENODO.6363715

Quellen:

Folge #29 (Spezial) – Fridays & Scientists

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Luisa
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Im Gespräch mit Luisa Neubauer

Im März 2019 unterzeichneten zehntausende Wissenschaftler:innen eine Stellungnahme mit dem Titel „Die Anliegen der demonstrierenden jungen Menschen sind berechtigt“ – der Grundstein von Scientists for Future. Mit „demonstrierenden Jungen Menschen“ waren natürlich vor allem die Aktivist:innen von Fridays for Future gemeint. An der Vorstellung besagter Stellungnahme in einer Bundespressekonferenz nahm auch Luisa Neubauer als Repräsentantin der damals selbst erst wenige Wochen alten FFF-Bewegung teil. 

Im März 2023, vier Jahre später, treffen wir Luisa am Rande einer Lesung in Dresden. Als eine der Gründer:innen von FFF hat sie die Entwicklung der Bewegung mitgeprägt und kann ihren aktuellen Stand wie wahrscheinlich wenige sonst einordnen. Im Gespräch mit  Luisa dreht sich alles um die Beziehung zwischen Wissenschaft und Klimaaktivismus. Wie wird „Listen to the Science“ in der Klimabewegung gelebt und worin liegen die Herausforderungen beim Übertragen komplexer wissenschaftlicher Erkenntnisse in konkreten Aktivismus? Antworten auf diese und weitere Fragen gibt uns Luisa in dieser kurzen Spezialfolge.

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Folge #28 – Klimaklagen

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Roda
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Im Gespräch mit Dr. Roda Verheyen

Wir freuen uns sehr darüber Dr. Roda Verheyen zu Gast zu haben. Die promovierte Rechtsanwältin und Richterin des Hamburgischen Verfassungsgerichts ist eine engagierte und erfolgreiche Kämpferin für die Rechte zukünftiger Generationen.

Mit ihrer Dissertation zu „Climate Change Damage in International Law“ versuchte sie schon vor fast 20 Jahren den rechtlichen Rahmen für die internationale Aushandlung von Kompensationen von Klimafolgeschäden abzustecken. Ein perfekter Anlass auch über die COP26 und die aktuellen Planungen für einen „Loss and Damage Fond“ zu sprechen.

Wir besprechen auch nationales Recht, die Mittel und Wege, die uns unser Rechtsstaat und ein Rechtssystem bietet um erfolgreich für „die gute Sache“ zu arbeiten, Rodas langen Atem und geraufte Haare.

Wir haben die Folge bereits im Februar aufgenommen. Heute, am Tag unserer Veröffentlichung, erscheint auch Rodas Buch „Wir alle haben ein Recht auf Zukunft“, indem sie den Blick auch wieder in andere Länder und Regionen lenken möchte, in denen ebenfalls viele Menschen mit Hilfe (strategischer) Klagen einige der Hauptverantwortlichen der Klimakrise bennenen und haftbar machen möchten.

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Folge #27 – Cradle to Cradle

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Im Gespräch mit Prof. Michael Braungart

Schon 2005 wurden über 300 Schadstoffe in der Muttermilch entdeckt, letztes Jahr dann ebenfalls Mikroplastik. Dazu kommt Reifenabrieb im Salat und selbst in der Antarktis lassen sich Schadstoffe wie beispielsweise PFAS nachweisen. Umweltgifte sind also mittlerweile überall zu finden. Ist das ein Zustand, den wir als Folge unseres Wirtschaftssystems akzeptieren müssen?

Unser heutiger Gast, Prof. Michael Braungart, sagt nein. Er hat deshalb 1990 das Prinzip “Cradle to Cradle” (C2C) entworfen, was versucht die Stoffströme in einen Kreislauf zu bringen und über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts hinweg einen positiven Einfluss auf Klima, Biodiversität und letztendlich die menschlichen Lebensgrundlagen zu erzielen. Über den Weg zu C2C, die Umsetzung auf politischer und wirtschaftlicher Ebene sowie Michaels Zukunftsperspektiven sprechen wir in dieser Episode.

Shownotes

Folge #26 – Carbon Bombs

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Kjell
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Im Gespräch mit Kjell Kühne

Wir nehmen diese Folge Anfang Februar 2023 auf, und es ist wenige Wochen her, dass ein kleines Dorf in Nordrhein-Westfalen weltweit Schlagzeilen machte. Der Energiekonzern RWE ließ die Räumung und den Abriss von Lützerath für den Braunkohletagebau durchsetzen, und benötigte dazu offenbar die Hilfe mehrerer tausend Polizist*innen. Klimaaktivist*innen widersetzten sich, indem sie in Baumhäusern und Tunneln ausharrten. Trotz Kälte und Regen nahmen bis zu 35 000 Menschen an einer Großdemonstration teil. Die Konfrontationen verliefen größtenteils friedlich.

Lützerath hat medial Wellen geschlagen, und setzt die Verantwortlichen unter Rechtfertigungsdruck. Der Tenor: Der ausgehandelte Kompromiss – Lützerath gegen vorgezogenen Kohleausstieg – eigentlich ein Sieg für den Klimaschutz.  Die Protestierenden – Radikale mit Maximalforderungen, denen es sowieso nicht schnell genug gehen kann. Und die Ausweitung von Braunkohletagebau im Jahr 2023 – notwendig für die Sicherheit der Energieversorgung.

Vor diesem Hintergrund haben wir unseren heutigen Gast eingeladen. Kjell Kühne bringt eine neue Perspektive auf diesen Konflikt mit, und einen Begriff, der eher nicht an Sicherheit denken lässt: “Carbon Bombs”. Wir sprechen über die weltweit größten fossilen Energiereserven, ihr Schadenspotential, und Strategien für ihre Entschärfung.

Shownotes

Folge #25 – Kipppunkt Amazonien

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Anja
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Im Gespräch mit Prof. Anja Rammig & Dr. Thomas Fatheuer

Im Jahr 2018 erschien im Magazin Science ein Artikel mit dem Titel Amazon Tipping Point. Die These: Der Amazonasregenwald kann bei einer Abholzung von 20-25% einen Kipppunkt überschreiten. Das Überschreiten dieses Kipppunktes würde dazu führen, dass der Wald sukzessive zurückgeht und durch baumlose Ökosysteme verdrängt wird. Diese Zahlen sind besonders alarmierend, wenn man bedenkt, wie weit die Zerstörung fortgeschritten ist: Die bisherigen Rodungen belaufen sich nämlich auf etwa 17-20%. Amazonien ist in akuter Gefahr. 

Wie kommt es zu diesem Kipppunkt und welche Effekte setzen den Amazonasregenwald unter Druck? Wie erforscht man so etwas? Welche politischen Weichen müssen jetzt gestellt werden, um den Amazonasregendwald zu retten? 

Für ein so komplexes Thema haben wir diesmal gleich zwei Gäste eingeladen:  Anja Rammig ist Professorin für Land Surface-Atmosphere Interactions an der TU München. Thomas Fatheuer ist Soziologe und Brasilien-Experte, der unter anderem lange das Büro der Heinrich-Böll-Stiftung in Rio de Janeiro leitete.

Shownotes

  • theamazonwewant.org – ein Gremium aus über 240 Wissenschaftlern, die auf der COP26 den 2021 Amazon Assessment Report veröffentlichten, der als „Enzyklopädie“ des Amazonasgebiets bezeichnet wurde.
  • Outro: Marlui Miranda produzierte mit Aufnahmen 1993-1995 die erste Kartierung der indigenen Musik Brasiliens